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Für mehr blühende Vielfalt: Umwandlung von fünf Flächen in Bötzingen hat begonnen

Biene fliegt eine Blume an

Seit Ende September werden die im Rahmen des NABU-Projekts „Natur nah dran“ ausgewählten Flächen in Bötzingen vorbereitet, die in blühende Wildblumenwiesen und Wildstaudenflächen umgewandelt werden. Das bedeutet, dass hier zum Teil die Erde abgetragen und mit einem Gemisch aus Schotter, Sand und Kompost wieder aufgefüllt wird.

Dies ist nötig, damit die Wildblumen und Wildstauden dort gedeihen können – sie benötigen einen sehr mageren Boden, um optimal wachsen zu können. Die Flächen sehen für ein paar Wochen zunächst recht grau aus. Doch schon im nächsten Jahr blühen hier die ersten Wildpflanzen für Tiere wie Mauerbienen, Stieglitze oder Schachbrettfalter und die Fläche entwickelt sich allmählich zu einem wertvollen Lebensraum. 

Bodenaustausch entfernt Weißklee und Co. – Flächen werden im Herbst bepflanzt
Ein weiterer Grund für den teilweisen Bodenaustausch ist, dass so die im Boden schlummernden Samen von weniger erwünschten und sich schnell ausbreitenden Pflanzen wie Melde, Knöterich oder Weißklee entfernt werden. An manchen Standorten kann die Erde auch an Ort und Stelle belassen oder nur umgegraben und dann mit Wildpflanzen bestückt werden. Die mit „Natur nah dran“ durchgeführten Maßnahmen sind individuell auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst. Bötzingen hat mit Hilfe von einer Naturgartenplanerin ein geeignetes Konzept erarbeitet, das nun umgesetzt wird. Die Bauhofmitarbeitenden bereiten nun zunächst den Boden vorbereiten. Ab Mitte Oktober werden die Wildstauden, Wildblumenzwiebeln und Wildblumensamen mit Unterstützung von Gemeinsam für MORGEN e.V. und Bürgern sowie Bürgerinnen gepflanzt und gesät.

Schotterflächen sind keine Schottergärten oder Parkplätze
Die „Natur nah dran“-Flächen sind übrigens nicht mit den Schottergärten zu verwechseln, die für Insekten und Vögel nutzlos sind. Zwar kommt in einige Projekt-Flächen ebenfalls Kalkschotter, aber auch ein Feinanteil mit verschiedenen Korngrößen, ergänzt durch Kompost. So können Wildpflanzen und -stauden gedeihen, die in einem Schottergarten kaum eine Überlebenschance hätten. Die in Bötzingen mit „Natur nah dran“ umgewandelten Flächen liegen am Fahrradweg an den Bahngleisen, in der Nachtwaidstraße, der Hebelstraße, am Libellenweg sowie am Eingang des Freibades. An diesen Grünflächen werden vorübergehend Schilder aufgestellt, die kurz und knapp erklären, warum Baggerarbeiten stattfinden oder Substrat aufgeschüttet wird. Später werden diese durch feste Infotafeln ersetzt, die auf die wertvollen Lebensräume für die biologische Vielfalt hinweisen.

Hintergrund
Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. Seit 2016 wandelten 106 Kommunen bereits über 250.000 Quadratmeter naturnah um.